WIR MACHEN DAS JETZT!

Die Story von FIFTYEIGHT haben wir ja schon mal aufgeschrieben, nun stehen hier ein paar Dinge, die wir noch nicht erzählt haben. Anekdoten über kreative Fails, Lessons learned und wo wir nach 15 Jahren FIFTYEIGHT PRODUCTS gelandet sind. Das hat viel mit Träumen & Wünschen zu tun. Auch mit Wahrgewordenen, weil wir oft das gemacht haben und konnten, wovon wir geträumt haben.

"Use a doodle" FIFTYEIGHT ANIMATION, 1998

Die Welt sollte unsere Charaktere haben. Nicht mehr nur als Computeranimation, sondern als reale, analoge Produkte.


Davon geträumt haben wir schon länger, seit der Gründung von FIFTYEIGHT ANIMATION vor fast 25 Jahren. Wie toll wäre es, wenn man unsere Charaktere hinstellen und benutzen könnte.


Und der Plan, was daraus genau werden soll? Den machen wir später.

"Domo Origato" FIFTYEIGHT ANIMATION, 1998

Erstmal Grenzen überschreiten, experimentieren, ausprobieren und Spaß dabeihaben. Unterhaltsame Themen werden geschaffen:

Müssen sich Cartoons vor AIDS schützen? ( Use a Doodle on the Noodle ), eine Frau verliebt sich in einen Roboter in "Domo Origato"  ...

Kurzum: No Limits! Keine Kompromisse!
Unser Antrieb: die Sehnsucht nach kreativer Freiheit und der Wunsch, Freude in die Welt zu bringen.

VON 3D ZUM REALEN PRODUKT

Erste Verpackungen und Ideen, 2006 und 2007

Von allen Seiten kamen damals die Produkt-Empfehlungen und auch wir hatten wilde Ideen, was man so alles machen könnte. Animierte Tapeten, Lampenschirme, Hocker..., wenn man seiner Phantasie freien Lauf lässt, geht so einiges. Aber anscheinend war er damals schon da, der innere Kompass, der uns auch heute noch führt und deshalb auch früh die klare Entscheidung für den gedeckten Tisch und eine dazu passende Produkt-Familie. Deshalb beginnt es auch mit den 500ml Schalen GRINSEND und SCHMOLLEND.

"Umverpackungen?!? -Ja Klar!"

Einfach war's nicht. Der Start war holprig. Wenn das eine Problem gelöst war, wartete schon das nächste. Learning by doing war das Prinzip sowie die "trial and error" Methode. Aber Moment mal!? FIFTYEIGHT ANIMATION gab es doch bereits seit fast 10 Jahren. Richtig, aber eine Dienstleistungs-Tech-Company hat ihre ganz eigenen Prozesse und Tools, die sich nicht auf ein produzierendes Unternehmen übertragen lassen. Wir dagegen sind jetzt auf einem anderen Pfad unterwegs. In der Welt der "European Article Numbers" – EAN, der Strichcode, ohne den hier gar nichts geht, wie wir schnell verstanden haben.

Happy Team um 2004

Was extrem hilfreich war: Wir hatten bereits ein super Team, viele aus den Gründungszeiten von FIFTYEIGHT ANIMATION. Große Überzeugungsarbeit mussten wir nicht leisten. Alle waren begeistert. Das war auch wichtig, denn das Business musste ja weitergehen. Mit den Products-Projekten on Top. Also mehr Arbeit für alle und Investitionen aus dem laufenden Geschäft. Keine Kredite, keine Banken.

"So scharfe Details gibt's nur 3D gedruckt", Stereolithografie, 2006

Das Design für GRINSEND und SCHMOLLEND war im Computer entwickelt. Dann ging's mit den zwischenzeitlich stereolithografierten Formen auf Produzentensuche. Kann ja nicht so schwierig sein, in einem Land, das so eine lange Tradition in der Porzellanherstellung hat – da muss doch was gehen! Dachten wir, aber erstmal ging gar nichts, außer der ernüchternden Erkenntnis, dass niemand auf uns gewartet hat. Die Herstellungspreise, die auf dem Tisch lagen, waren einfach viel zu hoch, damit konnten wir nicht starten. Also weitersuchen. 

Darauf folgten unabhängige Produktentwickler.

"Sollten wir damit wirklich in den Markt?"

Fails, 2006

Leider hatten die so ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, wie unsere Schalen aussehen müssten. Nicht, dass unser Design hätte verbessert werden müssen, es ging nur darum, die ausdrucksstarken Gesichtszüge in unserem Design zu vereinfachen, weil man das dann günstiger hätte produzieren können. Auch China kam ins Gespräch – die Muster waren jedoch absolut indiskutabel. Ganz abgesehen davon wollten wir in Europa produzieren, wenn schon nicht in Deutschland.

Teure Tassen, handvergoldet um 2007

Zwei Jahre verstrichen, bis wir endlich die ersten Muster auf dem Tisch hatten, die genauso aussahen wie in 3D. 2007 war es dann so weit: Der Launch wurde Realität. In einer Porzellanmanufaktur in Tschechien war die erste Serienproduktion mit den beiden Klassikern GRINSEND und SCHMOLLEND am Start. Tschechien hat eine lange Porzellan-Tradition, die Qualität stimmte und der Preis war ok, auch wenn uns die notwendige Mindestabnahme von 20.000 Stück den Schweiß auf die Stirn getrieben hat.

FANTASY DESIGN VS. REALITÄT

Fast müßig an dieser Stelle zu bemerken, dass wir in den beiden Jahren viel über Porzellan gelernt haben. Tatsächlich ist dieses Material viel schwieriger zu verarbeiten, als wir uns gedacht haben. Auch für unseren heutigen Produzent BHS aus dem bayerischen Selb, mit dem wir nun schon viele Jahre zusammenarbeiten, waren unsere Designs und Vorstellungen eine Herausforderung.

Die wird der Hammer!


Timm Osterhold reagiert auf das erste Modell der Kanne

"Kanne" 3min Scribble und 3D Model

Manchmal geht es dabei nicht nur um Produktionsdetails, sondern auch um Sinnhaftigkeit und gutgemeinte Ratschläge. Zum Beispiel unsere Kanne GUT DRAUF. In Zeiten von Kaffee/Tee/Kakao-Vollautomaten wurde uns dringend davon abgeraten. Oder die Henkelbecher. Als wir den ersten Charakter damals unseren Handelspartnern vorstellten, war die Reaktion zunächst ablehnend. Weil das ja keine Schale mehr war, sondern ein ganz anderes Design. Aus dem prognostizierten Kannen-Flop wurde dann einer unserer beliebtesten Charaktere. Und die Henkelbecher? Die Endverbraucher, die sie täglich benutzen haben ihren Spaß damit. Das ist zum Glück bis heute so geblieben.

"Movie Edition", in die Glasur eingebranntes Dekor

Themen wie Herstellung, Logistik und Vertrieb waren Neuland. Design dagegen gehört zu unserer Kernkompetenz, mit jahrelanger Erfahrung. Produkt-Design, Verpackungen, Displays, Kommunikationsdesign – wofür andere produzierende Unternehmen eine Agentur brauchen oder erst eine Abteilung aufbauen müssen, das können wir Inhouse. Und der Style? Wir sind in der Toon-, Comic- und Fantasy-Welt groß geworden. Diese Einflüsse sind fest in der FIFTYEIGHT DNA verankert und prägen unsere Produktwelt. Wo sich das sehr schön zeigt, ist in unserer Movie Edition mit den farbigen Augen. Eine Special Edition für ausgewählte Produkte mit limitierten Auflagen, die wir ab 2017 herausgebracht haben. Doch warum nicht gleich? Die Produktion ist deutlich aufwändiger. Oder HAPPY HERMANN und die HAND DES LICHTS von unserem neuen Label CEELINGS gerade mit dem German Design Award 2022 ausgezeichnet wurden – beide könnten direkt einem Animationsfilm entsprungen sein.

"Zum Kotzen" Schale mit Loch, 2020

Design bedeutet für uns auch immer sehr emotional zu werden. In die eine oder andere Richtung. Wir polarisieren gerne. Extreme sind keine Tabus, wie man an Produkten wie die KOTZENDE und GRUMMELIG oder unseren Emoticups sieht. Da sind wir wohl auf der gleichen Wellenlänge, wie unsere Kunden. Überhaupt kamen da schon immer spannende Anregungen und Wünsche für neue Produkte. Wir lieben die Feedbacks, besonders die vielen Posts mit Food-Bildern. Sehr kreativ und einfallsreich. Eine sprudelnde Quelle der Inspiration.

"Messegeschäft" Ambiente 2008 & Las Vegas 2020

Marketing gehört ebenfalls in das Kapitel Herausforderungen. Nicht das Thema an sich, denn für ein Animationsstudio muss ja auch Marketing gemacht werden. Für eigene Produkte im Handel ist das aber eine komplett andere Veranstaltung. Mit 20.000 Schalen auf Lager muss man sich schnell reinknien. Da liegen sofort die Themen Vertrieb, Logistik, Kommunikation und Messen auf dem Tisch. Was für uns damals hieß: Machen und sehen wie's läuft (oder auch nicht läuft).

"Tassen.tv", unser erster Webshop, 2008

Markenführung gehört auch dazu. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch. Unsere Website lief zu Beginn noch unter dem Namen tassen.tv, erst später wurde 58products.com daraus. Oder das Branding der beiden ersten Schalen – da gab es 2 verschiedene Logos und Icons. Und Social Media? Man denkt ja, das gibts schon ewig. Da waren 2007 einige aus den Startlöchern raus und schon auf dem Weg immer wichtiger zu werden. Aber man musste noch nicht ständig am Ball bleiben. Zum Glück, denn es gab ja genug andere Baustellen.

VON FRANKFURT IN DIE GANZE WELT

Messen! Ganz wichtig! Die Anfänge waren bescheiden. Wir präsentierten uns mit einem kleinen Display, ein paar Produkten und unseren lustigen Filmchen, die zu der Zeit schon eine ziemlich große Audience hatten. Die Messe Frankfurt fand uns aber anscheinend ganz interessant. Jedenfalls bekamen wir schon bald ein Angebot für eine ziemlich große Fläche.

Wir werden hier alleine am Stand verfaulen!


Max Zimmermann zu dem Riesenstand der Messe Frankfurt

"Leerer Hallen-Fail" Ambiente Frankfurt, 2008

Ein richtig großer Stand. Cool! Das machen wir. Zum Deal gehörte, dass wir die Fläche professionell bespielen, also Mobiliar, Entertainment, Kundenbetreuung, Werbematerial usw. Auch wenn uns die pure Standgröße neben Planung und Investition für die Ausstattung auch noch eine harte Nachtschicht beim Aufbau abverlangt hat, gab es da noch was, das uns viel härter treffen sollte. Die beschissene Lage! Die war so schlecht, dass wir zwar einen tollen Stand hatten, aber keine Besucher in dieser Halle. Wieder was gelernt. Oder das Thema Messe-Nachbereitung. Jeder Retail-Profi weiß das. Macht nicht so viel Spaß, wie auf der Messe rumstehen und quatschen, ist aber wichtig. Haben wir dann auch kapiert!

"International Gift Show Messe" Tokio, 2019

Heute sind wir mit unseren Messeständen international unterwegs und mit unseren Produkten in 60 Ländern vertreten. Unsere Präsenz am Standort Frankfurt am Main mit der weltgrößten Konsumgütermesse "Ambiente" hat uns dabei sehr geholfen. Ladenbesitzer kommen Jahr für Jahr von überall her und suchen neue Produkte für ihr Geschäfte. So konnten wir im Laufe der Jahre viele internationale Kontakte knüpfen mit Menschen, die unser Potential erkannt haben. Auch einige unserer langjährigen Vertriebspartner haben wir so kennengelernt.

"Kaufhaus Lotte" Seoul, 2019

Das ausgerechnet die Comic-Nation Frankreich – Merci an unsere Freunde und Vertriebspartner Philippe Cauchefert und Henric Kihlström – unser erster internationaler und mittlerweile größter Markt nach Deutschland werden sollte, sehen wir als eine passende Fügung des Schicksals. Aber genau so gerne arbeiten mit unseren Partnern in Österreich, Schweiz, Spanien, Portugal, Italien, Japan oder Südkorea zusammen. Auch dort sind längst Freundschaften aus Geschäftsbeziehungen geworden. Zur Ironie der Geschichte gehört wohl, dass wir sogar chinesische Handelspartner haben, die von unserer Qualität "Made in Germany" überzeugt sind und unsere Produkte in China auf den Tisch bringen.

"Noch sind die Regale leer" Miami, 2018

Seit ein paar Jahren gehört auch die USA auf unsere Landkarte. Lange haben wir dort einen Vertriebspartner gesucht, der gut vernetzt ist und uns die Türen öffnet. Fehlanzeige. Also haben wir das selbst in die Hand genommen. Die Kurzfassung: Firmengründung in Miami, fetten Container mit Ware vollpacken und aufs Schiff. Lager und Logistik vor Ort, plus amerikanischer Webshop. Bam!

Scheiß-Brexit!


Marc Eckart zum Organisationsdebakel in UK.

Bei unseren Freunden auf der Insel sind wir noch dran. Obwohl wir schon vor Jahren auf wichtigen Messen in London und Birmingham waren und unsere Charaktere super dahin passen. Es scheiterte zunächst an den Vorstellungen der Briten, oder – je nachdem aus welcher Perspektive man es sieht – an unseren. Wir wollten aus unserem deutschen Zentrallager liefern und in Euro bezahlt werden. Das Problem hatten wir dann eigentlich gelöst. Ein Lager in UK war gefunden, wo unseren englischen Kunden bestellen und in Pfund bezahlen können. Mit dem Brexit mussten wir die Pläne jedoch erstmal aufs Eis legen. Aber so schnell geben wir nicht auf. Wir bleiben dran "and keep you posted".

HAPPINESS

"Kerzenschmusies" Youtube, 2021

Menschen kommen zusammen und haben Spaß miteinander. Mit Zuversicht in die Zukunft schauen, auch wenn sich der Himmel gerade mal wieder verdüstert. Nirgendwo ist unsere Haltung so verdichtet, wie in unseren Filmen. Schon Jahre vor den ersten realen Produkten sorgte unser erster Videoclip 2004 für Bekanntheit. In Deutschland hatten wir damit vom Start weg eine Community. Im Ausland, außer in Österreich und in der Schweiz, waren die deutschsprachigen Clips – mit teilweise krasser hessischer Dialektik und ihrem ganz speziellen Humor – weitgehendst unbekannt.


Wer unsere Filme kennt, und das sind ganz nebenbei bemerkt ein paar Millionen Leute, weiß, was gemeint ist. Fast jede Produkteinführung wird von einem Animationsfilm begleitet wie z.B. "Der Liebesschwur" für die Kerzenschmusies. Übrigens ein gutes Beispiel, dass kreative Prozesse bei uns erst dann beendet sind, wenn wirklich Schluss ist.


Im Tonstudio hat uns der eigentlich geplante Dialekt nicht gefallen, sodass wir in der Sprecherkabine noch etwas anderes ausprobierten, was uns alle zum Lachen brachte. So entstand die finale Version tatsächlich erst in letzter Minute.

"Oh Kannenbaum" Original eingesungen, 2017

Inspiration findet überall statt. So kam es auch dazu, dass unsere Kinder mit ihrem Gebrabbel auch gerne mal die Dinge verdrehen, wenn man zufällig mal eine Aufnahme macht. Daraus entstanden echte Originaltöne wie in "Nachwuchs" oder "Oh Kannenbaum". Perlen aus dem echten Leben.

"Peacock's feather: Teapot in Leather" Youtube, 2014

Auch wenn sich manche Sprüche ins Englische übersetzen lassen, ist das Verständnis von dem was lustig ist und was nicht, in den Kulturen doch sehr unterschiedlich. Deshalb arbeiten wir auch mit Comedians vor Ort zusammen, um den richtigen Ton zu treffen. Auch in England haben wir uns mit einem Comedian darüber unterhalten, wie wir unsere Stories und unseren Humor "übersetzen" können. Der schwarze Humor der Briten (Film hier) ist ja berüchtigt und wir waren echt gespannt. Was dann kam, war aber so krass, dass selbst wir uns das nicht getraut haben.

"Zu weit rausgerudert" Youtube, 2010

Wobei wir auch gerne kreativ weit rausrudern. Manchmal etwas zu weit: Im Vorfeld einer EM hatten wir uns z.B. einen Spot ausgedacht, der Fußball mit dem Osterhasen verbindet (... den Film gibt's hier). Da konnten wohl nicht mehr alle folgen, aber wir finden's auch heute noch sehr lustig.

Cannics in Playstation Vita, 2018

Mit krassem Humor hat auch CANNICS zu tun. Den muss man mögen. Wohin das führen kann, sieht man am besten, wenn man einen Blick auf die Produkte unserer unterschiedlichen Labels und Special Editions wirft. Und Ideen für neue Produkte haben wir noch eine Menge in der Pipeline, Du darfst gespannt sein.

WIR LIEBEN EUCH!

Da sind wir nun angekommen im Jahr 2022.
Die Gründungspartner sind immer noch die geschäftsführenden Gesellschafter. Familien sind entstanden, die Freundschaft ist gewachsen. Auch in unserem Kernteam sind immer noch die von Beginn an dabei waren. Wir haben zusammen einiges gestemmt und wohl auch richtig gemacht. Auch wenn das ein oder andere länger gedauert hat als geplant. Manche Dinge brauchen anscheinend ein bisschen und vielleicht ist auch der Weg mal wieder das Ziel. Einen Weg, den wir noch viele Jahre mit Euch, unserer mittlerweile auf der ganzen Welt verstreuten Community, gehen wollen.

​​​​​​​Wir freuen uns darauf.

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